Von Ameisen und Küchenwundern
Meine neue Küche begann sich im Sommer 2010, genauer gesagt am 7.7. zu entwickeln, nachdem ich mein erstes WW-Buch gelesen und daraufhin so ziemlich alles, was sich in meinem Küchenschrank befunden, weggeworfen oder verschenkt hatte. Sämtliche Sachen in Tüten, Dosen oder Plastik wanderten in einem grossen Korb zu einer kinderreichen Familie und in meinen Haushalt zogen Dinge ein, die man kochen musste. Nun ist es ja eigentlich nicht so, dass ich ungern koche. Ich koche sogar ziemlich gut. Und kompliziert. Vielleicht lag der Knackpunkt. An den meisten Tagen hatte ich nämlich überhaupt keine Lust zu kochen.
Plötzlich tat es mittags nicht mehr die Butterbrezel vom Bäcker oder ein Fleischkäsweckle, geschweige denn eine Fertigsuppe. Das Buch verlangte ernsthaft von mir, frische Zutaten einzukaufen und diese kleinzuschnippeln und ohne wesentlichen Fetteinsatz zu dünsten. Hackbraten à la Mamma und Spaghetti Bolognese waren tabu. Kein Schlemmerfilet mit Reis auf die Schnelle, Rührei mit Speck – weg!
Die schleichende Mutation meiner Küche in einen Gourmetimbiss begann mit dem Kauf einiger schöner Teller und einer fantastischen beschichteten Pfanne mit Deckel. Ihnen folgten Küchenmesser mit scharfer Klinge und schließlich in blanker Verzweiflung eine Küchenreibe für Rohkostsalate. Als das auch nicht mehr Spass machte, zog Billy, die Küchenmaschine ein und sorgte fortan für feingehäckselte pflanzliche Substanzen.
Der Messbecher flog in den Müll und machte einer Küchenwaage Platz. Die musste ich an die kinderreiche Familie verschenken, weil sie die Grammzahlen nicht genau genug anzeigte. Als der Herbst und mit ihm der Winter kam, hatte ich bereits 20 Kilo runter.
Jetzt wurde es wahnsinnig schwierig. Ich hatte ständig Hunger, weil ich in meinem neuen Job viel unterwegs bin. Mir war dauernd kalt. Das wärmende Fett war ja schließlich weitgehend weg. Die Waage stockte, es regnete wochenlang. Sport im Wald wurde zur Geduldsprobe.
Wegen der beständigen Kälte folgte nun auf Rat einer anderen WW-lerin eine gewaltige Thermoskanne, in der ich fortan Ingwertee zubereitete. Eine Kaffeemaschine mit Thermobecher zwang mich, meinen Kaffee zuhause zuzubereiten und nicht in der Bäckerei zu holen. Bei mir gab es wenigstens normale Milch.
In meinem Küchenschrank türmten sich Berge von Schachteln und Futterboxen, Glasdosen und Plastiklöffelchen. Tragetaschen trugen meine Diätnahrung in die Schweiz und wieder zurück.
Inzwischen liegt das Buch in einer Ecke und die Sachen gibt es immer noch.
Bemerkenswert finde ich aber, wie sich durch die Diät eben nicht nur mein Essverhalten, sondern vor allem mein Verhältnis zur Nahrungszubereitung geändert hat. Meine Schüler nennen mich manchmal scherzhaft „Die Ameise“, weil ich immer etwas zum Essen mit mir herumtrage. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, früher so viel gegessen oder gekocht zu haben.
Ganz ehrlich: Manchmal sehne ich mich nach den alten Zeiten. Einfach eine Pizza bestellen und ohne Hochrechnen reinhauen. In den Augenblicken denke ich an meine alte Jeans in Größe 44, die in meinem Schrank liegt. Letzte Woche dachte ich mehrere Minuten darüber nach, sie auf eine Leinwand zu kleben, überzulackieren und als bunte Collage an die Küchenwand zu hängen. Als ewige Mahnung. Dann holte mich die Vernunft ein und ich bestellte die dämliche Pizza. Immerhin habe ich ja genug Plastikzeug im Küchenschrank, um mir die Extrakalorien für die nächsten beiden Tage zu erhalten.
Geteilte Punkte sind freundliche Wesen.
Und sie nähen einem über Nacht nicht die Jeans kleiner.
Plötzlich tat es mittags nicht mehr die Butterbrezel vom Bäcker oder ein Fleischkäsweckle, geschweige denn eine Fertigsuppe. Das Buch verlangte ernsthaft von mir, frische Zutaten einzukaufen und diese kleinzuschnippeln und ohne wesentlichen Fetteinsatz zu dünsten. Hackbraten à la Mamma und Spaghetti Bolognese waren tabu. Kein Schlemmerfilet mit Reis auf die Schnelle, Rührei mit Speck – weg!
Die schleichende Mutation meiner Küche in einen Gourmetimbiss begann mit dem Kauf einiger schöner Teller und einer fantastischen beschichteten Pfanne mit Deckel. Ihnen folgten Küchenmesser mit scharfer Klinge und schließlich in blanker Verzweiflung eine Küchenreibe für Rohkostsalate. Als das auch nicht mehr Spass machte, zog Billy, die Küchenmaschine ein und sorgte fortan für feingehäckselte pflanzliche Substanzen.
Der Messbecher flog in den Müll und machte einer Küchenwaage Platz. Die musste ich an die kinderreiche Familie verschenken, weil sie die Grammzahlen nicht genau genug anzeigte. Als der Herbst und mit ihm der Winter kam, hatte ich bereits 20 Kilo runter.
Jetzt wurde es wahnsinnig schwierig. Ich hatte ständig Hunger, weil ich in meinem neuen Job viel unterwegs bin. Mir war dauernd kalt. Das wärmende Fett war ja schließlich weitgehend weg. Die Waage stockte, es regnete wochenlang. Sport im Wald wurde zur Geduldsprobe.
Wegen der beständigen Kälte folgte nun auf Rat einer anderen WW-lerin eine gewaltige Thermoskanne, in der ich fortan Ingwertee zubereitete. Eine Kaffeemaschine mit Thermobecher zwang mich, meinen Kaffee zuhause zuzubereiten und nicht in der Bäckerei zu holen. Bei mir gab es wenigstens normale Milch.
In meinem Küchenschrank türmten sich Berge von Schachteln und Futterboxen, Glasdosen und Plastiklöffelchen. Tragetaschen trugen meine Diätnahrung in die Schweiz und wieder zurück.
Inzwischen liegt das Buch in einer Ecke und die Sachen gibt es immer noch.
Bemerkenswert finde ich aber, wie sich durch die Diät eben nicht nur mein Essverhalten, sondern vor allem mein Verhältnis zur Nahrungszubereitung geändert hat. Meine Schüler nennen mich manchmal scherzhaft „Die Ameise“, weil ich immer etwas zum Essen mit mir herumtrage. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, früher so viel gegessen oder gekocht zu haben.
Ganz ehrlich: Manchmal sehne ich mich nach den alten Zeiten. Einfach eine Pizza bestellen und ohne Hochrechnen reinhauen. In den Augenblicken denke ich an meine alte Jeans in Größe 44, die in meinem Schrank liegt. Letzte Woche dachte ich mehrere Minuten darüber nach, sie auf eine Leinwand zu kleben, überzulackieren und als bunte Collage an die Küchenwand zu hängen. Als ewige Mahnung. Dann holte mich die Vernunft ein und ich bestellte die dämliche Pizza. Immerhin habe ich ja genug Plastikzeug im Küchenschrank, um mir die Extrakalorien für die nächsten beiden Tage zu erhalten.
Geteilte Punkte sind freundliche Wesen.
Und sie nähen einem über Nacht nicht die Jeans kleiner.
Rilla - 15. Jan, 12:57