Im feindlichen Ausland... (-;
Meine erste Begegnung mit der misstrauischen Schweiz machte ich an einem regnerischen Freitagsnachmittag, als ich mein Fahrrad über die Grenze schob und den Grenzer fragte, wo sich die Rüstungs-Firma befindet, bei der ich in Zukunft einmal die Woche Unterricht erteilen sollte. Der Grenzer sah mich einen Augenblick misstrauisch an und schickte mich dann in die Irre, woraufhin ich im Nachbardorf landete... aber nicht bei der Firma.
Mein Freund kommentierte das Ganze mit der humorigen Bemerkung, dass man wohl den Feind aus dem Ausland so verwirren wollte, dass man nicht die heimische Militaria-Produktion stören kann.
Irgendwo hatte er da wohl Recht.
Die Schweiz und ihr Militär sind für mich immer wieder ein Grund zur Heiterkeit, insbesondere, seit mein Freund Jean mir von seiner jährlichen Militärzeit berichtete, dass er von zwei Dingen viel verbraucht hätte: Kugeln und Bier. "Des chaasch dir itt vorstelle... s'isch guet, dass i sell itt selbscht han bizaahle müe." (übersetzt: ich hab Glück gehabt, dass die Ballerei gratis war)
Bier und Munitionsverschwendung bei der Bundeswehr. Das ist ja nun auch in Deutschland eher normal. Dass aber am hellichten Nachmittag ein Zwergpanzer durch die Straße neben dem Einkaufszentrum fährt und der fahrende Soldat einem hinterherpfeift - zum Quietschen.
Als ich letzte Woche in den IC nach Zürich stieg, fiel ich als erstes über ein sehr langes, feldgraues, gottseidank gesichertes Maschinengewehr und einem wie auch immer rangierten Soldaten in die Arme, der mir zuzwinkerte und schnorrte: "Itt abikeile!" (auf deutsch: Nicht hinfallen.)
Den letzten Aufenthalt in einem schweizerischen Kongresszentrum verbrachte ich unter den harmonischen Schüssen aus der nah gelegenen Schießanlage. Da konnte es schon geschehen, dass ich von meinem Balkon den Nachbarn vorbeiradeln sah, der sein Maschinengewehr mit dem Schnellspanner auf dem Gepäckträger befestigt hatte (noch so ein Minipanzer).
Dass in den Auslagen sündhaft teurer Schweizer Juweliere auch die beliebten Armeemesser liegen können (vermutlich mit integriertem Diamantenpolierer und Ohrlochstecher) ist ja nun auch bekannt.
Das Beste, was ich aber in den vergangenen Wochen gehört habe, war im Zug auf dem Sitz hinter mir. Drei Jugendliche mit herabhängenden Hosen und Basecap unterhalten sich über weltbewegende Themen.
A: "Dia in Paläääsdrinna send ja chummisch."
B: "Ho, w'rum?"
A: "Hesch dees itt ghert, dass dia da den Minischterpräsi vu Düüütschland enfange hend?" (Sprich: Unseren Bundespräsidenten)
C: "Hoi."
Es folgt längeres Schweigen. Einen Schlucks von meinem Tee weiter:
B: "Heschdd gwiiist, dass di Düüütsche sellre CD gkauft hend?"
A: "Welli CD, Altr?"
C: "Ha, selli mittre Stüüre, du Sieach!" (Steuercd-Skandal)
Einheitliches Grunzen.
B: "I find sell isch vull dr Skandal, Altrrrr. Dia Düütsche chünnet doch itt d'Souverääänidääd vun dr Schwiiz störi."
A: "Noi."
B: "Noi."
C: "Voll aaa'fackt, Altrrr."
A: "Abbrrr vull."
B: "Des channi nüüt verschdan."
C: "Voll chrass."
A: "Abr vull."
Mein Freund kommentierte das Ganze mit der humorigen Bemerkung, dass man wohl den Feind aus dem Ausland so verwirren wollte, dass man nicht die heimische Militaria-Produktion stören kann.
Irgendwo hatte er da wohl Recht.
Die Schweiz und ihr Militär sind für mich immer wieder ein Grund zur Heiterkeit, insbesondere, seit mein Freund Jean mir von seiner jährlichen Militärzeit berichtete, dass er von zwei Dingen viel verbraucht hätte: Kugeln und Bier. "Des chaasch dir itt vorstelle... s'isch guet, dass i sell itt selbscht han bizaahle müe." (übersetzt: ich hab Glück gehabt, dass die Ballerei gratis war)
Bier und Munitionsverschwendung bei der Bundeswehr. Das ist ja nun auch in Deutschland eher normal. Dass aber am hellichten Nachmittag ein Zwergpanzer durch die Straße neben dem Einkaufszentrum fährt und der fahrende Soldat einem hinterherpfeift - zum Quietschen.
Als ich letzte Woche in den IC nach Zürich stieg, fiel ich als erstes über ein sehr langes, feldgraues, gottseidank gesichertes Maschinengewehr und einem wie auch immer rangierten Soldaten in die Arme, der mir zuzwinkerte und schnorrte: "Itt abikeile!" (auf deutsch: Nicht hinfallen.)
Den letzten Aufenthalt in einem schweizerischen Kongresszentrum verbrachte ich unter den harmonischen Schüssen aus der nah gelegenen Schießanlage. Da konnte es schon geschehen, dass ich von meinem Balkon den Nachbarn vorbeiradeln sah, der sein Maschinengewehr mit dem Schnellspanner auf dem Gepäckträger befestigt hatte (noch so ein Minipanzer).
Dass in den Auslagen sündhaft teurer Schweizer Juweliere auch die beliebten Armeemesser liegen können (vermutlich mit integriertem Diamantenpolierer und Ohrlochstecher) ist ja nun auch bekannt.
Das Beste, was ich aber in den vergangenen Wochen gehört habe, war im Zug auf dem Sitz hinter mir. Drei Jugendliche mit herabhängenden Hosen und Basecap unterhalten sich über weltbewegende Themen.
A: "Dia in Paläääsdrinna send ja chummisch."
B: "Ho, w'rum?"
A: "Hesch dees itt ghert, dass dia da den Minischterpräsi vu Düüütschland enfange hend?" (Sprich: Unseren Bundespräsidenten)
C: "Hoi."
Es folgt längeres Schweigen. Einen Schlucks von meinem Tee weiter:
B: "Heschdd gwiiist, dass di Düüütsche sellre CD gkauft hend?"
A: "Welli CD, Altr?"
C: "Ha, selli mittre Stüüre, du Sieach!" (Steuercd-Skandal)
Einheitliches Grunzen.
B: "I find sell isch vull dr Skandal, Altrrrr. Dia Düütsche chünnet doch itt d'Souverääänidääd vun dr Schwiiz störi."
A: "Noi."
B: "Noi."
C: "Voll aaa'fackt, Altrrr."
A: "Abbrrr vull."
B: "Des channi nüüt verschdan."
C: "Voll chrass."
A: "Abr vull."
Rilla - 3. Dez, 19:45