Heilige Nacht...
Ich sitze im Zug nach Hause. Der Heiligabend begann mit aufgeregten Kinderherzen und stammelnden Freuden. Einer meiner Neffen stand mit mir in der Küche meiner Schwester und schnitt Zutaten für das traditionelle Raclette. Sogar Spargel, obgleich er den „voll eklig“ findet.
Der Kleinste rannte immer zwischen Kinderzimmer, Küche und Wohnzimmertür hin und her und versuchte mir klar zu machen, dass er jetzt unbedingt Geschenke auspacken müsste.
Ich versuche mich daran zu erinnern, wie das damals bei uns war. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich alles veränderte. Im nächsten Dezember dann ohne unsere Mutter, aber mit unserem geliebten Vater.
Zuerst waren wir immer bei den Großeltern und gingen dann in den Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche. Wann konnten wir unsere Geschenke auspacken? Ich habe es tatsächlich vergessen. Ich weiß noch, dass wir es taten, freudetrunken, ebenso stammelnd wie meine Jungs es heute tun.
Es hat sich übrigens bewahrheitet. Lieber einige wenige Geschenke und dafür sorgfältig ausgesuchte. Lieber solche, über die sich die anderen richtig freuen, als solche, die am nächsten Tag beiseite gelegt werden. Die Schwester legte die Kette, die ich für sie gemacht hatte, gleich um.
Mein Kleinster jubelte über das Polizeibilderbuch und der Große meinte beim Anblick des Drachenbuches: „Endlich kann ich die Geschichte fertig lesen.“
Es ist ein Weihnachten wie so viele und doch ist jedes Weihnachten eigen. Gutes Essen gibt es immer, auch Jubeln und Freude. Immer baue ich Playmobil oder Legoburgen zusammen, studiere Gebrauchsanweisungen oder singe mit meiner Familie Weihnachtslieder.
Immer vermisse ich denjenigen, der nicht bei uns sein kann.
Und jetzt sitze ich wieder im Zug nach Hause. Mein Netbook, das ich mir selbst zu Weihnachten geschenkt habe, habe ich auf dem Schoß und schreibe diese Zeilen, um sie später ins Netz stellen zu können. Der Zug ist fast leer, nur einige andere, die offensichtlich auch von ihren Familien kommen. Der Schaffner lächelte angesichts der Schnecke aus Gips, die mir mein Neffe gebastelt hat und wünscht mir gleichfalls „Frohe Weihnachten!“.
Geschenke, fragt Ihr? Ein glitzerbuntes Mobile für mein Arbeitszimmerfenster. Einen ausgesägten und bemalten Holzweihnachtsbaum. Eine Gipsschnecke. Einen Gutschein. Ein Kalender mit Fotos von den Kindern. Ein Kuss meines kleinsten Neffen. Schneeflöckchen und freundliche Gespräche mit anderen Wartenden auf dem verschneiten Bahngleis. Die Freude meiner Familie über meine neue Arbeitsstelle. Ein gutes Abendessen und ein köstliches Stück Kuchen. Im Augenblick die Goldbergvariationen, die ich mir vorhin noch auf den Media-Player gespielt habe. Heute Morgen zwei Schokoladen-Eclairs vom Konditor des französischen Cafés, wo ich viel Zeit verbringe, wenn ich welche habe. Eine warme Umarmung von einem befreundeten Geistlichen, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Ich bin so dankbar für alle, die an mich gedacht haben.
Wo immer Ihr seid, ich wünsche Euch alles Gute und – trotz und alledem – gesegnete und fröhliche Weihnachten. Oder um es mit den alten Segensworten zu sagen:
Der Herr segne und behüte Euch, der Herr lasse sein Angesicht über Euch leuchten und sei Euch gnädig. Der Herr wende Euch sein Antlitz zu und schenke Euch sein Heil.
Und mit dem Gruß der Franziskanischen Familie, zu der ich auch gehöre: Pace e Bene!
Der Kleinste rannte immer zwischen Kinderzimmer, Küche und Wohnzimmertür hin und her und versuchte mir klar zu machen, dass er jetzt unbedingt Geschenke auspacken müsste.
Ich versuche mich daran zu erinnern, wie das damals bei uns war. Bis zu dem Zeitpunkt, als sich alles veränderte. Im nächsten Dezember dann ohne unsere Mutter, aber mit unserem geliebten Vater.
Zuerst waren wir immer bei den Großeltern und gingen dann in den Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche. Wann konnten wir unsere Geschenke auspacken? Ich habe es tatsächlich vergessen. Ich weiß noch, dass wir es taten, freudetrunken, ebenso stammelnd wie meine Jungs es heute tun.
Es hat sich übrigens bewahrheitet. Lieber einige wenige Geschenke und dafür sorgfältig ausgesuchte. Lieber solche, über die sich die anderen richtig freuen, als solche, die am nächsten Tag beiseite gelegt werden. Die Schwester legte die Kette, die ich für sie gemacht hatte, gleich um.
Mein Kleinster jubelte über das Polizeibilderbuch und der Große meinte beim Anblick des Drachenbuches: „Endlich kann ich die Geschichte fertig lesen.“
Es ist ein Weihnachten wie so viele und doch ist jedes Weihnachten eigen. Gutes Essen gibt es immer, auch Jubeln und Freude. Immer baue ich Playmobil oder Legoburgen zusammen, studiere Gebrauchsanweisungen oder singe mit meiner Familie Weihnachtslieder.
Immer vermisse ich denjenigen, der nicht bei uns sein kann.
Und jetzt sitze ich wieder im Zug nach Hause. Mein Netbook, das ich mir selbst zu Weihnachten geschenkt habe, habe ich auf dem Schoß und schreibe diese Zeilen, um sie später ins Netz stellen zu können. Der Zug ist fast leer, nur einige andere, die offensichtlich auch von ihren Familien kommen. Der Schaffner lächelte angesichts der Schnecke aus Gips, die mir mein Neffe gebastelt hat und wünscht mir gleichfalls „Frohe Weihnachten!“.
Geschenke, fragt Ihr? Ein glitzerbuntes Mobile für mein Arbeitszimmerfenster. Einen ausgesägten und bemalten Holzweihnachtsbaum. Eine Gipsschnecke. Einen Gutschein. Ein Kalender mit Fotos von den Kindern. Ein Kuss meines kleinsten Neffen. Schneeflöckchen und freundliche Gespräche mit anderen Wartenden auf dem verschneiten Bahngleis. Die Freude meiner Familie über meine neue Arbeitsstelle. Ein gutes Abendessen und ein köstliches Stück Kuchen. Im Augenblick die Goldbergvariationen, die ich mir vorhin noch auf den Media-Player gespielt habe. Heute Morgen zwei Schokoladen-Eclairs vom Konditor des französischen Cafés, wo ich viel Zeit verbringe, wenn ich welche habe. Eine warme Umarmung von einem befreundeten Geistlichen, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Ich bin so dankbar für alle, die an mich gedacht haben.
Wo immer Ihr seid, ich wünsche Euch alles Gute und – trotz und alledem – gesegnete und fröhliche Weihnachten. Oder um es mit den alten Segensworten zu sagen:
Der Herr segne und behüte Euch, der Herr lasse sein Angesicht über Euch leuchten und sei Euch gnädig. Der Herr wende Euch sein Antlitz zu und schenke Euch sein Heil.
Und mit dem Gruß der Franziskanischen Familie, zu der ich auch gehöre: Pace e Bene!
Rilla - 25. Dez, 00:04